Gedanken, die sich gern im Kreise drehen
Losung
In uns ist ein Raum der Stille, der uns selbst verboten ist. Wollen wir diesem Raum Raum geben, sollten wir den Mut haben, uns selbst zu verlieren. Dies bedeutet, uns selbst so weit zu bejahen, dass wir auch unsere Nichtigkeit bejahen können.
Versenkung
„Kann es in mir je so still sein, dass ich mich nicht mehr höre?“, fragte der Schüler. „Warum soll es in dir still sein, wenn du dich nicht mehr hörst?“, fragte der Meister zurück. „Wird es nicht eher so sein, dass du taub bist, und deswegen nichts hörst? Und ist Stille nicht überhaupt ein Zeichen deiner Taubheit?“ „Nein“, meinte der Schüler, „ich höre die Stille. Sie ist still. Und doch höre ich mich, wie ich der Stille zuhöre.“ Der Meister lächelte. „Du hörst die Stille der Stille, weil du in sie hineinlauschst. Wärst du selbst die Stille, wäre es auch still in dir. Doch warum wünschst du dir eine solche Stille?“ „Weil die Stille heilig ist, weil sie der Anfang der Welt ist, weil ich dann in Gott bin“, sprudelte es aus dem Schüler. „Du willst also Gott sein?“ „Nein, das will ich nicht! Ich weiß, dass ich das nicht sein kann, ich will nur in ihm sein.“ „Du willst in ihm sein, weil er nicht in dir ist. Du willst die Stille, weil es in dir nicht still ist. Du willst sein, was du nicht bist, deswegen bist du, was du nicht bist. Bist du aber, was du bist, wird dir die Stille im Lärm deiner selbst vertraut werden.“
Werde ich jemals wunschlos glücklich sein können?
Stimmung
Der Himmel ist weit und wolkenlos. Ich kreuze die Beine und lege meine Hände in den Schoß. Vor mir liegt ein weißes Blatt. Mein verborgenes Auge zeichnet das Bild des Engels. Ich öffne meine Augen und sehe, wie er vom Blatt gen Himmel steigt. Ich bitte um die Muse, einen Gedanken zu Ende denken zu können.
Leseprobe aus dem Buch Stundenbuch der weißen Magie von Matthias Mala, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Matthias Mala
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