Der Horizont in uns
Solange wir dem Schnittpunkt von Himmel und Erde im Äußeren zustreben, laufen wir vergeblich dem Horizont wie der Esel der Möhre hinterher; denn Himmel und Erde treffen sich nirgends und überall. Darin liegt kein Widerspruch. Vielmehr offenbart uns diese Erkenntnis eine grundlegende spirituelle Gesetzmäßigkeit: Geistiges Heil lässt sich nicht haschen und, wenn überhaupt, nur durch innere Hinwendung erschließen. Voraussetzung ist allerdings wohlverstandene Demut, wohinter sich gelöste Absichtslosigkeit verbirgt; nur so können wir Begnadete werden, denen geistiges Heil widerfährt. Diese Grundeinstellung ist auch unabdingbar bei der Ausübung der Kundalini-Mudra, sofern Sie sie als einen persönlich bereichernden und positiven Prozess durchleben wollen.
Denken Sie sich daher als eine Schale, die mit sanften Hammerschlägen aus einem Batzen Gold getrieben wurde, damit Heil und ursprüngliche Lebenskraft sich in ihr sammeln mögen. So bleiben sie bereit und offen für das Abenteuer der geistig-seelischen und körperlichen Wandlung, die ihnen durch die Mudra widerfahren kann.
Sobald Sie die Kundalini-Mudra für sich übernehmen, befinden Sie sich auf dem Weg zu Ihrem inneren Horizont. Damit ist jene ureigenste Linie in einem jeden von uns gemeint, an der sich Himmel und Erde, das unermesslich Weite und das begrenzte Dichte, einander berühren. Es ist eine spirituelle Wahrnehmung, die Ortung des göttlichen Funkens in einem selbst. Diese Hinwendung zu Ihrem inneren Horizont ist eine ganz konkrete rückwärtsgewandte Bewegung, durch die Sie sich der Sie belebenden Kraft nähern. In diesem Sinne ist es ein rückführendes Geschehen, das Sie schließlich mit dem Ursprünglichen vereinen wird.
Mit der Einübung der Kundalini-Mudra wird diese Himmelslinie vor Ihrem geistigen Auge auftauchen. Gleichzeitig werden Sie sie als körperliche Gegebenheit wahrnehmen. Scheint Ihnen dabei ihr innerer Horizont anfänglich noch fern und diffus, wird er Ihnen mit zunehmender Praxis näher rücken und Ihnen auch über die Übung hinaus gegenwärtig sein. Hierauf wird er Ihnen Lot und Richtschnur sein, an denen Sie Ihren Alltag ausrichten und aus einem übergeordneten Bewusstsein heraus gestalten können; denn der rechte Lebensweg führt uns entlang an eben unserer Himmelslinie. Wandeln wir auf diesem Pfad, wird uns jene Führung zuteil, durch die wir Gewissheit und Zuversicht gewinnen, mit deren Hilfe umfassende Harmonie und geistiges Heil in unser Leben einkehren.
Ein Zauber aus dem Buch Kundalini-Mudra, von Matthias Mala. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Matthias Mala
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